zum Priestertum
“Wünsche dir nicht, das nicht zu sein, was du bist, sondern wünsche, recht gut das zu sein, was du bist.”
(Franz von Sales)
Berufung macht man nicht selbst, sondern sie ist ein Geschenk Gottes Gott hat für jeden von uns einen bestimmten Lebensvorgesehen, aber nicht jeder findet seine Berufung auf demselben Weg. Unsere Seminaristen kommen aus unterschiedlichen Lebenssituationen und Ländern der Erde. Manche fühlen sich schon früh berufen, ihr Leben in den Dienst der Kirche und der Gesellschaft zu stellen, andere finden erst spät und auf Umwegen zu ihrer wahren Berufung.
Unsere Türen stehen für jeden offen, der sich über die Ausbildung informieren möchte. Sofern Sie die Voraussetzungen erfüllen und diesen Weg einschlagen wollen, begleiten wir Sie gerne mit Rat und Tat, um diesen Berufswunsch zu klären.
Der Wunsch, Priester zu werden
Schon vor der Bewerbung steht ein Prozess der Auseinandersetzung mit dem eigenen Lebensweg. Wenn Sie sich noch nicht sicher sind, ob Sie für den Beruf des Priesters geeignet sind, möchten wir Ihnen ein paar Denkanstöße geben, damit Sie sich mit Ihrem Wunsch zielgerichtet beschäftigen können: Um Klarheit über die eigene Berufung zu bekommen, braucht es Zeit zur Reflexion, zum Gebet und zum Hören auf Gott.
- Finden Sie über das Gebet und das Lesen in der Heiligen Schrift Ihren Weg.
- Schreiben Sie Ihre Gefühle und Gedanken zur besseren Reflexion auf.
- Setzen Sie sich mit Ihrer persönlichen Lebensgeschichte, Ihren Stärken und Talenten, mit ihrem Charakter auseinander und überlegen Sie, wie Sie diese als Priester zum Wohl der Menschen einsetzen können.
- Überlegen Sie: Was sind meine persönlichen Werte, meine Ideale, meine Wünsche und Sehnsüchte? Was macht mir Freude und was möchte ich von Herzen gerne tun?
- Vertrauen Sie auf Gott und bitten Sie ihn, dass er Ihnen den Weg zeigt, was er von Ihnen will: Sprechen Sie auch über Ängste und Bedenken mit Gott. Er wird Sie führen und Ihnen Mut geben.
„Wer sich entscheiden will, muss zunächst lernen zu unterscheiden.”
(Ignatius von Loyola, der Gründer der Jesuiten)
Folgende Fragen können Ihnen zur weiteren Unterscheidung helfen
- Möchten Sie mit Ihrer Arbeit Gutes tun und die Menschen in Ihrer Umgebung unterstützen?
- Fühlen Sie eine tiefe Liebe zu Christus und eine starke Verbundenheit mit der Kirche?
- Haben Sie das Gefühl, dass Sie dem Herrn in Ihrer Funktion als Priester besser dienen können als auf einem anderen Lebensweg?
- Sind Sie bereit, ein eheloses Leben zu führen? Spüren Sie die Sehnsucht in dieser Lebensform ganz für Gott und die anderen Menschen da zu sein?
- Haben Familienangehörige, Freunde oder Bekannte bereits erwähnt, dass Sie ein guter Priester wären?
- Haben Sie auf Ihrem bisherigen Lebensweg das Gefühl, Ihrer Berufung noch nicht vollständig zu folgen?
- Sehnen Sie sich nach einem Leben im Dienst der Kirche?
- Möchten Sie andere dabei unterstützen, Christus näher zu sein?
Die Auseinandersetzung mit der Berufung ist nicht immer einfach, vor allem für diejenigen, die dabei keine Unterstützung von Familie und Freunden erhalten. Nehmen Sie gerne Kontakt mit unseren Vorstehern und Seminaristen auf, um einen Austausch zu starten.
Auch die Berufungspastoral der Erzdiözese Wien, der Diözese Eisenstadt, der Diözese St. Pölten bietet Unterstützung für die Auseinandersetzung mit der eigenen Berufung an.
Ein weiteres Angebot zur Auseinandersetzung wäre auch mit einem geistlichen Begleiter darüber zu sprechen.
Denken Sie immer daran, eine Entscheidung liegt richtig, wenn ich entscheide und lebe, was ich gleichzeitig kann, möchte und soll. Ein wichtiges Zeichen dabei ist immer die Freude. Denn sie wächst, je mehr wir die Wege gehen, die Gott für uns bereitet hat.
Auch Jesus selbst wurden Hürden in den Weg gestellt, er wird Sie verstehen und helfen.
“Christus zu folgen, schließt immer den Mut ein, gegen den Strom zu schwimmen.”
(Papst Benedikt XVI.)